Methode

Die Methode simcision basiert auf dem Lern- und Problemlösungsansatz des Systemdenkens.

Systemdenken

Die Grundlage von simcision ist die Methode des Systemdenkens. Diese trägt der Komplexität einer Fragestellung Rechnung, bringt verschiedene Perspektiven zusammen und berücksichtigt Wechselwirkungen zwischen den Systemelementen.

Komplexe Systeme verstehen

Beim Systemdenken werden Wirkungsnetze erstellt, die als Grundlage für Simulationen dienen. Simulationen wiederum helfen, die Dynamik eines Systems, d.h. das Verhalten des Systems im Zeitablauf, besser zu verstehen. Durch das Eingreifen in ein System, welches in der Regel nur an einer Stelle des Systems erfolgt, werden durch ein Geflecht aus Beziehungen auch andere Stellen des Systems angesprochen. Mit der Methode des Systemdenkens können daher unvorhergesehene Abhängigkeiten aufgedeckt werden.

Komplexe Systeme greifbar machen

Ein System beschreibt nur einen Realitätsausschnitt. Verschiedene Betrachter sehen unterschiedliche Realitätsausschnitte und bilden in Ihren Köpfen durch Abstraktion, Perspektivenvielfalt und Mustererkennung unterschiedliche mentale Modelle. Ziel von Kommunikation, Führung oder Bildung ist es, die verschiedenen mentalen Modelle zu einem zusammenzuführen. Dabei nehmen Wirkungsnetze eine zentrale Rolle ein. Durch die Visualisierung der Beziehungen können mentale Modelle verständlich kommuniziert, präsentiert und simuliert werden. Dies bildet die Grundlage für eine zielorientierte, partizipative Entscheidungsfindung.

In 8 Schritten zu zielsicheren Entscheidungen

simcision ist eine systemische Methode für die simulationsbasierte Entscheidungsfindung im komplexen Umfeld. Sie führt bei Strategieentscheidungen in acht Schritten sicher von der Zielsetzung über Wirkzusammenhänge zur Bewertung der Handlungsalternativen. Das ermöglicht das Erarbeiten von nachhaltigen Lösungen im Team.

In der komplexen Welt hängt alles mit allem zusammen. Um ein Zielsystem zu entwickeln, wird zunächst festgelegt, welcher Realitätsausschnitt untersucht wird. simcision verwendet die ‚zentrale Fragestellung‘ als Abgrenzungskriterium. Dieses gemeinsam formulierte Hauptziel sollte überprüfbar sein. Anschließend werden im Rahmen der Stakeholder-Analyse alle Personengruppen erfasst, die ein Interesse an der Fragestellung haben. Schließlich werden Zielelemente zur Beschreibung des Zielsystems formuliert.

  • Stakeholder-Analyse
  • Zentrale Fragestellung
  • Ziele als Systemelemente

Um die Gesamtperformance des betrachteten Systems bewerten zu können, müssen die einzelnen Zielelemente entsprechend ihrer Wirkung und Bedeutung gewichtet werden. Anschließend wird der Ist-Zustand der einzelnen Zielelemente anhand möglichst messbarer oder einschätzbarer Indikatoren beschrieben und bewertet. Dies bildet die Basis (Startwerte) für die spätere Bewertung von Handlungsalternativen.

  • Gewichtung der Zielelemente
  • Beschreibung der Indikatoren
  • Bewerteter aktueller Zustand

Im Wirkungsnetz werden die direkten Zusammenhänge zwischen den Elementen als Ursache-Wirkungsbeziehungen visualisiert. Das Wirkungsnetz bildet das gemeinsame mentale Modell für alle Beteiligten. Es dient dem gemeinsamen Verständnis und lässt sich als Kommunikationsmedium nutzen. Das Wirkungsnetz bildet die Basis für alle weiteren Betrachtungen. Zur Erstellung des Wirkungsnetzes werden alle relevanten Relationen identifiziert und mit einem Wirkungspfeil verbunden, falls die Zustandsänderung des einen Elements zu einer signifikanten Zustandsänderung des anderen Elements führt.

  • Wirkungsnetz direkter Abhängigkeiten
  • Transparenz indirekter Abhängigkeiten
  • Erste Einschätzung der Einflussstärke

Die Zustandsänderung eines Netzelements wird als Änderungsimpuls über den Beziehungspfeil weitergegeben. Alle Beziehungspfeile in ihrer Gesamtheit bewirken die Dynamik, d.h. die Veränderung des Systems im Zeitverlauf. Für jede definierte Beziehung wird der maximale Einfluss des Quellelements auf das Zielelement abgeschätzt und bei Bedarf anhand vordefinierter charakteristischer Kurvenläufe beschrieben. Ferner wird jeweils die gegebenenfalls vorhandene zeitliche Verzögerung der Wirkung eingetragen. Einige Elemente ändern ihren Zustand nicht nur durch Impulse anderer Elemente, sondern auch eigenständig über der Zeit. In diesem Fall muss die Eigendynamik des Elements abgeschätzt und formuliert werden. Für eine fundierte Analyse und Bewertung der Beziehungen ist eine kontinuierliche Plausibilisierung ganzer Wirkketten bzw. der Rückkopplungsschleifen vorzunehmen.

  • Wirkungsstärken
  • Zeitliche Verzögerungen
  • Eigendynamiken

Es können Ressourcen unterschiedlichster Art mit dem betrachteten System verknüpft werden. Dies kann Budget, Personalkapazität, Material aber auch Vertrauen, Loyalität oder Verbindlichkeit sein. Ressourcen können von Systemelementen auf zwei Arten beeinflusst werden. Im ersten Fall wird die Ressource in Abhängigkeit vom Zustand des Systemelements erhöht oder verbraucht, im zweiten Fall nur bei einer Veränderung des Systemelements. Ressourcen können auch für die Beeinflussung des Systems durch Ereignisse und Maßnahmen verbraucht werden. Zunächst werden die Einheit und der Startwert der Ressource definiert. In einem weiteren Schritt werden die Abhängigkeiten von den Zielelementen beschrieben und quantitativ erfasst.

  • Beschreibung der Ressource
  • Einheit und Menge
  • Abhängigkeiten von den Zielelementen

Ereignisse wirken auf das System ein. Sie verändern den Zustand der Systemelemente und möglicherweise auch die Menge der verfügbaren Ressourcen. Ereignisse können exogen oder endogen sein, d.h. sie wirken entweder von außen auf das System ein oder werden durch Veränderung der Systemelemente bewirkt. Als Auslöser kommen Zeit, Zufall, der Elementzustand oder vorangegangene Maßnahmen infrage. Zudem kann ein Ereignis Folgeereignisse nach sich ziehen. Es ist somit möglich über komplexe Ereignis-Kaskaden jegliche Dynamik eines Systems qualitativ und teilweise auch quantitativ abzubilden.

  • Auswirkungen auf die Systemelemente und Ressourcen
  • Auslöser für das Eintreten der Ereignisse
  • Festlegung der Folgeereignisse

Maßnahmen sind zielorientierte Systemeingriffe unterschiedlicher Stakeholder oder Interessensgruppen. Neben den Auswirkungen (Kosten) auf die zuvor definierten Ressourcen müssen zunächst die Voraussetzungen für den Einsatz der Maßnahme beschrieben werden. Anschließend werden die Auswirkungen auf die einzelnen Systemelemente festgelegt und eventuell von der Maßnahme ausgelöste Ereignisse verknüpft. Für eine spätere Bewertung von Alternativen wird die Zuordnung der Maßnahmen zu den wichtigsten Stakeholdern sowie die Zusammenfassung von Ereignissen und Maßnahmen zu Bewertungsszenarien empfohlen.

  • Beschreibung der Maßnahmen
  • Aufwände und Wirkung der Maßnahmen
  • Erstellung von Bewertungsszenarien

Den letzten Schritt bildet der simulationsbasierte Vergleich verschiedener Handlungsalternativen oder Szenarien, bestehend aus einem Bündel von Ereignissen und Maßnahmen. Zunächst werden die betrachteten Szenarien nochmals geprüft und bei Bedarf die Startwerte der Systemelemente angepasst. Anschließend wird jedes Szenario simuliert. Dies kann schrittweise erfolgen, indem in jedem Zeitintervall auf die Veränderung des Systems mit einer geeigneten Maßnahme reagiert wird. Alternativ kann ein Maßnahmenplan für den gesamten Betrachtungszeitraum erstellt und simuliert werden. Die Ergebnisse der einzelnen Simulationen können anschließend vergleichend dargestellt und analysiert werden. Neben der Gesamtperformance des Systems und dem Verbrauch an Ressourcen können für die Ableitung einer Entscheidung sowohl der Zustand der einzelnen Zielelemente als auch deren zeitlicher Verlauf einbezogen werden.

  • Simulation der Szenarien
  • Vergleichende Bewertung der Szenarien
  • Ableitung einer Entscheidung

Planspiele

Mehrwert von Planspielen

Planspiele sind interaktive und innovative Lernmethoden, die Teilnehmer spielerisch an die Inhalte heranführen und so das Lernverhalten durch Steigerung von Begeisterung und Motivation positiv beeinflussen. Durch Planspiele können komplexe Strategien oder Prozesse erlebbar gemacht werden, wodurch ein hohes Verständnis für Ziele, Abläufe und Rollen aber auch für mögliche Zielkonflikte und Schwierigkeiten entsteht.

Planspiele in simcision

simcision Simulationsmodelle können als Basis für individuelle Planspiele genutzt werden. Hierbei werden das Wirkungsnetz und die erstellten Szenarien, bestehend aus Ereignissen und Maßnahmen, gegen Veränderung geschützt. Das so entstehende geschlossene Simulationsmodell wird meist mit zusätzlichen Informationen angereichert und in Form eines Planspiels einem größeren Personenkreis zur Interaktion zur Verfügung gestellt. simcision Planspiele ermöglichen den Aufbau von Systemverständnis und das Identifizieren geeigneter Handlungs­alternativen.